Start up Grant 2024: Katharina Mayer and Fabian Eibensteiner
Die Forschungsplattform Transplantation der Medizinischen Universität Wien hat zwei „Start up Grants“ zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses auf dem Gebiet der Transplantforschung vergeben. Katharina Mayer und Fabian Eibensteiner erhalten Förderungen für ihre Projekte zu Nierentransplantationen.
Die Grants dienen dazu, neue Forschungsergebnisse zu generieren, die als Grundlage für die zukünftige Einwerbung von Drittmitteln dienen sollen. Die Auszeichnungen wurden von Michaela Fritz, Vizerektorin für Innovation und Forschung, und den Koordinatoren der Forschungsplattform Transplantation, Rainer Oberbauer und Thomas Wekerle, verliehen.
Über das Projekt von Katharina Mayer
Natürliche Killerzellen (NK-Zellen) sind ein wichtiger Auslöser von Alloimmunschäden nach Nierentransplantation. Die Aktivierung von NK-Zellen ist die Folge eines delikaten Wechselspiels zwischen hemmenden und aktivierenden Signalen über verschiedene Rezeptoren. Im Rahmen des aktuellen Projekts werden funktionelle Einzelnukleotid-Polymorphismen untersucht, die die Funktion und/oder Expression wichtiger aktivierender und hemmender NK-Zell-Rezeptoren (d. h. Fc-Gamma-Rezeptor IIIA [FcγRIIIA], NKG2C, NKG2D und killerinhibitorische Rezeptoren) im Zusammenhang mit spenderspezifischen Antikörper-positiven Nierentransplantatempfängern bestimmen. Wir stellen die Hypothese auf, dass genetische Varianten von NK-Zellen das Auftreten von Abstoßungsreaktionen, die Abstoßungsaktivität und das langfristige Überleben von Allotransplantaten erheblich beeinflussen können.
Über Katharina Mayer
Katharina Mayer schloss ihr Diplomstudium an der Medizinischen Universität Wien im Jahr 2016 ab. Ihr Doktoratsstudium (N094) absolvierte sie am Institut für Immunologie und untersuchte die metabolische Regulation der T-Zell-Differenzierung und -Funktion (Betreuer: Gerhard Zlabinger). Seit 2019 ist Katharina Mayer in der Klinischen Abteilung für Nephrologie und Dialyse an der Universitätsklinik für Innere Medizin III tätig. Ihre aktuellen Forschungsprojekte konzentrieren sich auf die Antikörper-vermittelte Abstoßung von Nierentransplantaten.
Über das Projekt von Fabian Eibensteiner
In Europa leiden etwa 5 bis 10 Kinder pro eine Million Menschen an einer chronischen Nierenerkrankung, die zu einem Nierenversagen im Endstadium und einer anschließenden Nierentransplantation führt. Trotz erheblicher Fortschritte bei den Kurzzeitergebnissen ist ein langfristiges Transplantatversagen nach wie vor häufig, und zu den Hauptursachen gehören mangelnde Adhärenz und subklinische Abstoßung durch Alloimmunität.
In einem kleinen klinischen Pilotversuch entwickelte und verwendete Fabian Eibensteiner ein elektronisches System zur Erfassung der von den Patient:innen gemeldeten Ergebnisse (ePRO), mit dem er eine Untergruppe von pädiatrischen Nierentransplantatempfängern mit signifikant schlechterer Transplantatfunktion anhand von gastrointestinalen Symptomclustern (z. B. Durchfall-assoziierte Symptome) identifizieren konnte.
Durchfall ist eine häufige, aber immer wieder vernachlässigte Komplikation der Nierentransplantation und wird oft nur als unvermeidliche Nebenwirkung der immunsuppressiven Medikamente angesehen. Die aktuelle Literatur deutet darauf hin, dass das Darmmikrobiom eine wichtige Rolle bei der Entwicklung einer chronischen Allotransplantationsstörung spielt, indem es möglicherweise das Plasmametabolom des Wirts, einschließlich der Gallensäuresynthese, verändert.
Ziel von Fabian Eibensteiners Projekt ist es daher, Veränderungen in der Zusammensetzung des Darmmikrobioms und damit verbundene Veränderungen der vom Mikrobiom stammenden Metaboliten, insbesondere der Gallensäuren, bei pädiatrischen Nierentransplantatempfängern mit oder ohne Symptome einer Posttransplantationsdiarrhoe (wie durch ePROs und die Patientenanamnese angezeigt) prospektiv mit einer schlechteren langfristigen Transplantatfunktion in Verbindung zu bringen.
Über Fabian Eibensteiner
Fabian Eibensteiner ist Assistenzarzt und Doktorand im Programm für Organversagen, -ersatz und -transplantation (POET) und arbeitet in Michael Böhms klinischer Forschungsgruppe in der Klinischen Abteilung für Pädiatrische Nephrologie und Gastroenterologie und Klaus Kratochwills translationaler Forschungsgruppe an der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde. Er schloss 2019 sein Medizinstudium an der Medizinischen Universität Wien ab. Fabian Eibensteiner ist international aktiv an einer kommenden europäischen Leitlinie zur Immunsuppression nach pädiatrischer Nierentransplantation beteiligt, sowie ESOT Basic Science Board Member und Transplant International Editorial Fellow seit 2023. Außerdem wurde er Anfang dieses Jahres mit dem Physician Researcher Scholarship ausgezeichnet.